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Der älteste Zeuge der Oberembracher Geschichte ist der Rötelstein, ein riesiger Findling, der in der letzten Eiszeit vor rund 120’000 Jahren vom Walensee-Linth-Rheingletscher nach Oberembrach verfrachtet wurde.

Die wahrscheinlich ersten Zeichen einer Besiedlung auf Oberembracher Boden gehen auf die Hallstattzeit von 800 – 500 vor Christus zurück. Es handelt sich um eine – leider schon früher geplünderte – Grabstätte aus dieser älteren Eisenzeit im Raum des heutigen Weilers "Bühlhof". Die nächsten Funde stammen aus der Zeit der römischen Besiedlung im Raum Zürich. In "Steinmüri", nahe der römischen Strasse von Zürich nach Winterthur stand einst ein römisches Landgut, dessen restliche Mauern offenbar dem Weiler "Steinmüri" im Mittelalter den entsprechenden Namen gegeben haben.

Die Allemannen, welche nach den Römern unsern Landstrich bewirtschaftet haben, hinterliessen ihre Erbschaft vor allem in der Form von Ortsnamen. So gehen zweifelsfrei die Namen der Weiler "Madlikon" und "Stürzikon" auf die Allemannen zurück.

Gesicherter zum Geschehen um Oberembrach werden die Urkunden im Hochmittelalter, dies vor allem im Zusammenhang mit der Errichtung der Wagenburg durch die Grafen von Kyburg beim heutigen Weiler "Unterwagenburg". Diese Adligen auf der Wagenburg, erstmals 1263 urkundlich erwähnt, nannten sich "Herren von Wagenberg" und führten in ihrem Wappen einen halben schwarzen Löwen auf goldenem Hintergrund. Dieses Wappen bildet in der Umkehrung der Farben das heutige Wappen der Politischen Gemeinde Oberembrach. Durch die spätere Heirat der Adelheid von Wagenberg mit einem Ritter Hartmann von Heidegg gelangte die Burg in die Erbfolge der Burg Heidegg am Baldeggersee.

Im 14./15. Jhd. führte der wirtschaftliche Niedergang des Adels dazu, dass die Heidegger Teil des Besitzes im Bereich der Wagenburg verkaufen mussten. Der grösste Teil der Güter ging dabei an den damaligen Zürcher Bürgermeister von Meiss. Mit dem Brand der Wagenburg im Jahre 1556 endet die Geschichte dieser einst stolzen Burg. Die einzigen Zeugen derselben sind einige übriggebliebene Mauerreste sowie ein schönes, aber idealisiertes Bild des berühmten romantischen Malers Bullinger im heutigen Gemeindehaus.

Lange Zeit blieben nun das Dorf Oberembrach und die umliegenden Ländereien im Besitz der Stadt Zürich. Doch mit dem aufklärerischen Gedankengut der Französischen Revolution bildete sich eine neue Staatsordnung und es wurden die heutigen unabhängigen Einwohnergemeinden geschaffen. Während einiger Zeit waren (Unter-)Embrach und Oberembrach in einer solchen Einwohnergemeinde vereint. Die eigentliche Geburtsstunde des heutigen Oberembrach war das Jahr 1809, als Oberembrach als selbständige politische Gemeinde von Embrach abgetrennt wurde. Die Politische Gemeinde umfasste dabei noch zwei Gemeindeteile, die Zivilgemeinde Oberembrach mit dem Dorf und den Siedlungen Husen, Sonnenberg, Looren, Weinberg und Schlettern. In der Hofzivilgemeinde Oberembrach waren alle übrigen Höfe zusammengeschlossen. 1928 wurde die Hofzivilgemeinde aufgelöst, die Zivilgemeinde Oberembrach im Jahre 1971. Seit dann existiert nur noch eine einheitliche Politische Gemeinde Oberembrach.